Wissen - Remote download
Die Remote Download Schnittstelle ist eine standardisierte Schnittstelle zu
digitalen Tachographen. Die sechs europäischen Nutzfahrzeughersteller Daimler,
MAN, Scania, Volvo (mit Renault), DAF Trucks und IVECO haben mit den Lieferanten
für die Tachographen (Continental, Stoneridge, Actia) eine standardisierte
Schnittstelle am digitalen Tachographen entwickelt, die auf einer SAE J1939
Schnittstelle (Diagnose-Modus) basiert.
Die Beschreibung dieser Schnittstelle ist auf der FMS-Standard Homepage kostenfrei
veröffentlicht und kann dort heruntergeladen werden.
An einem genormten Stecker im Fahrzeug (Beschreibung ist ebenfalls auf der
FMS-Standard Homepage veröffentlicht) kann der digitale Tachograph per
Fernabfrage den Inhalt seines Massenspeichers, sowie den Inhalt der eingelegten
Fahrerkarten liefern. Alle Daten, die auf der Download Schnittstelle der Tachographen
(Frontstecker) verfügbar sind, sind auch auf der Remote Download Schnittstelle
nach Fern-Autorisierung per Unternehmenskarte verfügbar (auch während
der Fahrt).
Es ist es nicht notwendig eine Unternehmenskarte am Tachographen zu stecken.
Die Autorisierung erfolgt „remote“. Die Daten genügen den gesetzlichen
Anforderungen (sind also digital signiert) und können wie bisher mit den
handelsüblichen Tools bearbeitet bzw. archiviert werden.
Sollte im Fahrzeug eine FMS-Schnittstelle eingebaut sein, sind auf dem gleichen
Stecker auch FMS-Standard Informationen verfügbar. Damit haben die Nutzfahrzeughersteller
und Tachographhersteller eine gemeinsame Schnittstelle entworfen, die es ermöglicht
den aufwendigen Prozeß des Auslesens des Tachographen per Fernabfrage deutlich
zu vereinfachen. Die „remote downloadfähigen“ Tachographen
werden ab 2009 ab Werk bei allen Nutzfahrzeugherstellern verfügbar sein.
Folgender Ablauf ist notwendig:
1. Remote Authentisierung der Unternehmenskarte mit Deklaration welche Daten
heruntergeladen werden sollen.
2. Nach erfolgter Autorisierung durch den Tachographen können die deklarierten
Daten heruntergeladen, gespeichert und ggf. übertragen werden. Es ist keine
gesicherte übertragung gefordert, da die Daten digital signiert sind.
3. Die Unternehmenskarte kann nach erfolgreicher Authentisierung durch den Tachographen
für das nächste Fahrzeug verwendet werden. Das Remote Downloaden erfordert
keine Unternehmenskarte mehr.
4. Die Download Möglichkeit (=Authentifizierung) besteht grundsätzlich
für 24 Stunden.
Sie kann jedoch durch Unterbrechung der Stromversorgung, Einlegen einer Unternehmens-,
Werkstatt-, oder Kontrollkarte abgebrochen werden.
5. Es ist keine Aktivität des Fahrers notwendig und kann problemlos während
der Fahrt erfolgen..
6. Falls Fahrerkarten eingelegt sind können auch diese per Remote Download
ausgelesen werden (auch dazu ist eine vorherige Authentisierung notwendig).
Der Fahrer hat immer Zugriff auf seine Karte – der Download wird dann
per Fehlermeldung jedoch abgebrochen.
Damit haben die Nutzfahrzeughersteller und Tachographhersteller einen entscheidenden
Beitrag zur „Entschärfung“ des gesetzlich vorgeschriebenen
aufwändigen Downloads geleistet.